Nach "lnto The Labyrinth", das weltweit ¸ber 500.000
Mal verkauft wurde, erscheint mit "Towards The Within" C4AD/RTD) ein neuer genialer Streich der KuUw formation Dead Can Dance.
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"Towards The Within" ist erstens ein phantastisches
LivewAlbum, das an Soundqualit‰t und Atmosph‰re kaum noch ¸berbow ten werden
kann, und zweitens ein LivewVideo, das mit Interviews zwischen den Songs auch einen fasw zinierenden Einblick in Arbeit und Gedanken des
Duos Lisa Gerrard und Brendan Perry vermittelt. "Towards The
Within" bietet nicht nur zwˆlf Cund daw mit 75 Prozent!) neue
Songs, sondem die Hˆglichw keit, zwei K¸nstler n‰her
kennenzulernen, als es allw gemein ¸blich und mˆglich ist. "Towards The
Within", Richtung Innerstes. Ein gelungenes Experiment. Husiker, die uns an ihrer
Entdeckungs.
reise zum eiaenen kreativen Ich teilhaben lassen. |
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"Towards The Within" wurde w‰hrend der Konzerte im Mayfair Theater in Santa
Monica, Kalifomien, rnitgeschnitten und ist eine
Dokumentation der letztj‰hrigen ausverkauften Dead-Can-Dance-Tour. Neben Lisa und Brendan wirkten dessen zehn Jahre j¸ngerer
Bruder Robert (irische Instrumente, Perkussion) und John Bonnar (Keyboards,
Gesang, Perkussion), die man beide bereits auf Theren Dead-Can-Dance-Alben
h~ren konnte, sowie Brendans irische Freunde Ronan O'Snodaigh (Perkussion.
Stimme), Andrew Claxton (Keyboards) und Lance Hogan (Ba?, Gitarre,
Perkussion, Stimme) mit.
Was die Arrangements der St¸cke betrifft, kn¸pfen die beiden Australier und ihre musikalischen G‰ste mit klaren Songstrukturen und minimalistischen Instrumentierungen an ihr letztes Album an, betonen aber insgesamt mit orientalistischen und
foMoristischen Elementen mehr die akustisehe Komponente ihres Schaffens, die vor allem durch Lisas Stimme - die live noch ¸berw‰ltigender und lieblicher zugleich ist - einen Hauch von Ewigkeit
erhalten.
Das gleichnamige Video bietet mehr als "n~'eine Liveaufnahme. Neben bestechenden
Landschaftsaufuahmen, die besser nicht auf die Musik von Dead Can Dance einstimmen
k~nnten, und e~ellenden Statements der beiden ¸berzeugt es vor allem durch die einf¸hlsame und N‰he vermittelnde Kameraffihrung von Mark
Magidson, der durch seinen zum Kultfilm avancierten Streifen "Kooyanisquat si" bekannt wurde und den die beiden
ken-
nenlemten, als sie zu seinem Film "Baraka" die Filmmusik beisteuerten. Damit wird
"Towards The Within" insgesamt insofem zu einem einzigartigen Medienereig
nis, als noch nie zuvor derart kreativ, intensiv und vor allem erfolgreich versucht
wurde, das Publikum in die Schaffens- und Erlebenswelt begnadeter K¸nstler
einzubeziehen! |
"Urspr¸nglich war allerdings nur ein Video geplant", erz‰hlt
Brendan, "doch als wir er kannten, da? wir phantastisch gutes
Tonmate rial hatten, beschlossen wir, auch ein Album zu machen."
Wer Dead Can Ddnce schon einmal live sehen durfte, der wei?, da? Lisa und Brendan nicht darauf
setzen, nur von den Alben her bekanntes Material zu spielen. Seine Gr¸nde f¸r dieses Konzept geben Aufschlu? ¸ber die prinzipielle Kunst-Auffassung von'Dead Can
Dance: "Wir nehmen lieber die Gelegenheit schaffen mit Hilfe eines offenen Systems neue Musik mit viel Platz f¸r Spontaneit‰t und Improvisation. Wir haben
gemerkt, da? wir auf diese Art gefahrlich sch~ne Musik erschaffen kˆnnen. Live zu
spielen, betrachten wir als schˆpferischen Proze?, als kreative Reise durch unsere
Musik." Und dieser schˆpferische Proze? mu? ungeahnte Energien
freisetzen, denn nur so kann man dem glauben, was Brendan anschlie?t:
"Wir haben uns auf unsere 93er Tour nur zehn Tage lang
vorbereitet. Und erst w‰hrend dieser zehn Tage sind viele der Songs
entstanden, die auf "Towards The Within" zu hˆren sind." Auf meine
Frage, wie so etwas mˆglich ist, reagiert Brendan gelassen: "Intuition und
Konzentration. Wir improvisieren viel mit al len Musikern, und Lisa und ich lenken ein wenig und
helfen, Ideen zu formulieren, woei wir den anderen die gr~?tm~gliche
Frei heit einr‰umen, sich selbst auszudr¸cken. In einer solchen Atmosph‰re intensiver
Interak tion entstanden die meisten der neuen St¸cke." |
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Der Kraft und Gef¸hl zugleich aus strahlende "Desert Song" ist daf¸r ein schˆnes
Beispiel, und das Video fangt ein, wie die Beteiligten w‰hrend der Auff¸hrung dieses St¸ckes interagieren und sich an
des sen Entstehung gerne zu erinnern scheinen. Ob sie aber nicht manchmal das
Ge ffihl haben, etwas zu vers‰umen, wenn sie f¸r die B¸hne konzipierte St¸cke nicht irgendwann auf Tontr‰ ger
pressen, m÷Chte ich wissen. "Nein, ¸berhaupt nicht", wiegelt Brendan ab.
"Dazu sind wir zu kreativ. W¸rden wir alles verˆffentlichen, was wir geschrieben
haben, w¸rden wir das Publikum total irritieren. Wir schreiben unsere Songs in der Regel nicht mit der ‹berlegung im
Hinterkopf, sie auf ein Album zu bringen." Brendan selbst hatte die
Idee, einen Film von, mit und ¸ber Dead Can Dance zu machen, und ich m÷Chte von ihm selbst hˆren, welche Absicht er mit dieser Idee
verfolgte. "Film und Album sind nach einem Titel unseres letzten Albums
benannt, und dieser Titel schien mir be stens meine Intention zu
formulieren. Es ging uns darum, ein grˆ?eres Ver st‰ndnis der inneren Prozesse zu
er langen und zu vermitteln, mit denen wir durch Kreativit‰t Dinge in die Welt
bringen. |
Der Film soll einen Eindruck von dem
vermitteln, was bei uns passiert. Mit ihm haben wir versucht, die Essenz dieses Prozesses fangen. Und nat¸rlich ist dieser Film auch all
jene, die uns noch nicht live sehen konnten." Da? Dead klingen und unds
arbeiten, hat unmittelbar mit dem Gesagten zu tun und deutet keineswegs auf eine bestimmte Entwicklung des Duos
hin. Brendan: "Live arbeiten damit inne~alb eines grˆ?eren ist es ganz
klar, da? mehr verschiedene. liegt einfach daran, da? wir auf der B¸hne die Interaktionen zwischen den Musikern und den durch sie
er zeugten Schaffensproze? genie?en. Das geht einfach besser, wenn wir eine organischere Atmosph‰re
haben." Interessant ist in hang eine ‰ltere Aussage Brendans ¸ber die Studioarbeit von Dead Can
Dance. Er gab einmal zu Protokoll, da? er und Lisa sich im Studio eine Art Mantra
setzen, um das sie dann herumspielen, und da? wenn sie aufwachten, ein Album fertig
sei. "Im Studio wird man zum Teil der Musik, man spielt alles ein und wird so zu dem Schaffensproze?
selbst", erg‰nzt Bren dan dieses alte Zitat. "Doch Live kann man das nicht
machen. Live ist es sehr wichtig voll konzentriert und diszipliniert zu sein. Hier kann man eine Passage nicht
wiederholen. Wenn man mit anderen zusammenspielt, ist es sehr wichtig, die unsichtbaren
Linien, die dich mit den anderen verbinden, nicht zu kappen. Andernfalls w¸rde das Ganze in einem Chaos
enden.' Das ist nun gl¸cklicherweise nicht passiert. "Towards The
Within" ist eine wohlgeordnete Reise, eine Reise, die gerade weil sie so gut geplant und durchgef¸hrt
ist, wunderbare AnEin- und auch Aussichten vermittelt. Richtig live werden wir Dead Can Dance voraussichtlich erst wieder n‰chstes Jahr
sehen, wenn ein neues Studioalbum aufgenom men worden ist. Au?er "da? es wie immer viel Neues enthalten
wird, wie man es von Dead Can Dance erwartet", kann Brendan noch nichts N‰heres
sagen. Zuviel andere Ak tivit‰ten liegen noch dazwischen: sein erstes Soloalbum und ein Besuch eines Festivals f¸r klassische Musik in Indien zum
Beispiel. Bis dahin vergn¸gen wir uns mit "Towards The Within" und nutzen es als
das, was dieses Medienereignis ist: Eine Reise zum Mittelpunkt aller Musik! |
Joe Asmodo
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